Duales Rundfunkmodell

Die deutsche Medienlandschaft besteht aus Medien verschiedenster Arten, hierbei wird grundsätzlich unterschieden in Printmedien, audiovisuelle Medien und digitale Medien, wobei die Grenzen schwimmend sind, denn z.B. Erzeugnisse auf dem Printbereich werden häufig auch digital (online) veröffentlicht. Medienunternehmen erzielen einen Gewinn bzw. eine Kostendeckung in der Regel durch zahlende Konsumenten (Magazine, Tageszeitungen, Pay-TV, Video on Demand, etc.), Werbeanzeigen und/oder aus dem Rundfunkbeitrag. Durch den Rundfunkbeitrag, der von den Bürgern der Bundesrepublik Deutschland entrichtet wird, refinanziert sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk größtenteils.

Das öffentlich-rechtliche Rundfunkmodell wurde nach dem zweiten Weltkrieg als vom Staat unabhängige Struktur zur Unterstützung der demokratisierung Deutschlands geschaffen. 1981 wurde dann ein privater Rundfunkbetrieb prinzipiell zugelassen. Die Landesmedienanstalten sind zuständig für die Zulassung und Kontrolle privater Rundfunkanbieter.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss eine sogenannte Grundversorgung gewährleisten, das bedeutet es gibt Inhalte die übertragen werden müssen wie beispielsweise Nachrichten, (Sport-)Ereignisse von öffentlichem Interesse und so weiter. Das Privatfernsehen hingehen muss, da es sich durch Werbung finanziert, nur bestimmte Grundstandards einhalten.1,2

Das duale Rundfunksystem soll ein Meinungsmonopol verhindern. Aus diesem Grund finanziert sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch nicht aus Steuern, womit er auf das Bundesfinanzamt angewiesen wäre, sondern aus den Rundfunkgebühren, die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) festgelegt und von dem ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice erhoben werden. Dies soll den politischen Einfluss auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten möglichst gering halten.3,4

Ein häufiger Kritikpunkt an den Leitmedien ist, dass Journalisten bereits durch die Themenauswahl den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen lenken und andere Themen dadurch aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden. Diese Kritik wird unter anderem auch als Argument für die verstärkte Nutzung des Internets als Informationsquelle genutzt. Warum diese Argumentation nur bedingt haltbar ist, kannst du im Lexikoneintrag über Algorithmen lesen.


1 vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung (2017), Das duale Rundfunksystem (http://www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/deutsche-fernsehgeschichte-in-ost-und-west/245878/das-duale-rundfunksystem).
2 vgl. Wilke, J. (2009), Die zweite Säule des “dualen Systems”: Privater Rundfunk (http://www.bpb.de/apuz/32160/die-zweite-saeule-des-dualen-systems-privater-rundfunk).
3 vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung (2017), Das duale Rundfunksystem (http://www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/deutsche-fernsehgeschichte-in-ost-und-west/245878/das-duale-rundfunksystem).
4 vgl. Kops, M. (2009), Das deutsche duale Rundfunksystem. Entstehungsgeschichte, derzeitige Ausgestaltung und absehbare Veränderungen, Köln.