Freie Bildung durch Corona
Wer durch Corona seinen Hobbys nicht mehr nachgehen kann oder in Kurzarbeit ist und die gewonnene Zeit zur Weiterbildung nutzen möchte, hat aktuell gute Chancen. Anbieter digitaler Wissenssammlungen, Bildungs- und Weiterbildungsangebote bieten ihre Inhalte und Services teilweise kostenlos oder stark rabattiert an. Für einige sicher eine spannende Möglichkeit, die Krise als Chance zu begreifen.
Hier eine Auswahl an Angeboten:
Anbieter | Kategorie | Leistung |
Babbel | Sprachen | Gratismonat für Schüler und Studierende |
Blinklist | Bücher | Kostenloser Premium Status bis 25.04. |
Online Kurse | Kostenlose Online Trainings zu Marketing, SEO, Digitalisierung | |
Online Kurse | Kostenlose Online Trainings zu Home-Office und digitaler Zusammenarbeit | |
Rosetta Stone | Sprachen | 3 Monate kostenlos für Schüler, die von Schulschließungen betroffen sind |
SRH Fernhochschule | Studium | 6 Monate kostenloses Studium für Menschen in Kurzarbeit |
Daneben stellen einige Universitäten Aufzeichnungen ihrer Vorlesungen kostenlos online zur Verfügung (beispielsweise auf YouTube). Bibliotheken bieten aktuell vielerorts auch kostenlose Mitgliedschaft und Leihe an.
Was haben die Firmen davon?
Viele Unternehmen geben CI-Konform und ihrem Leitbild entsprechend an, Menschen (in der Krise) helfen zu wollen. Beispielsweise indem sie ihnen eine sinnvolle Beschäftigung bieten, mit der die Menschen die neu gewonnene Zeit verbringen können. Natürlich handeln Firmen in unserem Wirtschaftssystem selten aus reinem Altruismus. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass solche Angebote für Unternehmen auch immer eine gute Werbung sind – wer in Krisenzeiten solche Angebote macht, den behält man wohlwollend im Gedächtnis, was die Kundenbindung steigert. Bei einigen Angeboten besteht außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass sie nach der Krise von den neuen Nutzern weiterverwendet oder zumindest weiterempfohlen werden – dann natürlich kostenpflichtig.
So wird jede Einrichtung unterschiedliche Gründe für diese Angebote haben, aber alle gemeinsam setzen ein wichtiges Zeichen: Sie begreifen die Krise als Chance. Statt in Schockstarre zu verfallen, schaffen sie eine Möglichkeit für Nutzer und Unternehmen, der Situation etwas Positives abzugewinnen.
Freie Bildung nach Corona
Es wird sich zeigen, wie stark diese Angebote angenommen werden und was sie dem einzelnen nutzen. Doch grundsätzlich könnte freie digitale Bildung auch ein interessantes Konzept für die Zeit nach Corona werden – insbesondere, wenn hier auch das staatliche (Hoch-)Schulwesen aufspringt. Das wäre jedenfalls ein großer Schritt in Richtung Chancengleichheit und Digitalisierung – zwei Fliegen mit einer Klappe.